Orce, Galera und Castilléjar
In Orce gibt es ein prähistorisches Museum, das wir gerne anschauen wollten. Als wir um 14 Uhr dort ankamen, wurde gerade geschlossen. Morgen um 11 Uhr…! Also nutzten wir die Gelegenheit, uns im Ort umzusehen und auf dem asphaltierten Parkplatz gegenüber zu übernachten. Schön ruhig wars!
Nach einer ruhigen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück öffneten sich die Pforten des Prähistorischen Museums. Um es vorweg zu sagen: 2 € pro Person sind bestenfalls eine Spende für den Erhalt des Museums. Ein paar Grafiken an der Wand, ein 10 minütiges Video ohne historische Aussage waren eher eine Enttäuschung.
Galera
Also machten wir uns auf den Weg nach Galera, das nur 8 km von Orce entfernt ist. Galera gehört wie Orce zum Geoparque de Granada. Dieser Park erstreckt sich bis nach Guadix und ist touristisch aufwendig erschlossen.
Die Straßen im Ort sind sehr eng und wir sind mit unserem kleinen Hymervan 562 so gerade um die engen, rechtwinkligen Einmündungen und Kreuzungen gekommen. Also wieder raus aus dem Gewühl. Auf der anderen Seite des Flusses fanden wir einen gewöhnlichen Parkplatz und konnten von dort über eine Fußgängerbrücke ganz schnell wieder im „Zentrum“ sein. Wir wollten den Ort erkunden, der sich sehr interessant in angrenzende Täler verzweigt. Es gibt viele kleine „Höhlensiedlungen“, die zum Teil ganz schick hergerichtet sind oder aber auch vor sich hin gammeln.
Wir wollten noch zum Castellón Alto; eine prähistorische Stätte vom 2. Jahrtausend v.Chr. Dazu wählten wir auf unserer Wander-App eine Strecke über die Berge, da erst um 17 Uhr geöffnet wird und wir noch genügend Zeit hatten. Die Wanderung hat sich unbedingt gelohnt. Die Aussicht über den Ort und die Täler, die „Badlands“, die in endlose Weiten führten und die schöne, fast unberührte Natur.
Als wir nur noch einen Kilometer Entfernung zu überbrücken hatten, kamen wir an eine Stelle, die wir uns mit unserer Ausrüstung (festes Schuhwerk!) nicht mehr zutrauten und den Weg zurück antraten. Aber – alles noch im Zeitplan.
Castellón Alto
Das Castellón Alto liegt gut 1 km von Galera entfernt und ist über eine befestigte Straße gut zu erreichen. An der Informationsstelle gibt es einen großen Parkplatz. Der Eintrittspreis zum Castellón ist im Informationsgebäude zu entrichten (2 €). Innerhalb der Öffnungszeiten werden stündlich Führungen durchgeführt.
Wir sind mit Anna – unsere englischsprachige Führerin – eine gute Stunde durch die Anlage gelaufen und waren sehr beeindruckt. Der „Aufstieg“ vom Parkplatz zum Castellón ist nur ein paar hundert Meter lang aber nur über eine betonierte Steilstrecke zu erreichen.
Es ist beeindruckend, wie die Menschen auf kleinstem Raum gelebt haben. Die verstorbenen wurden in den Wohnungen in kleine Felsenhöhlen beerdigt. Insgesamt hat man auf dieser vergleichsweise kleinen Anlagen weit über 100 Gräber gefunden.
Eine ausführliche deutsche Beschreibung gibt es als PDF-Datei hier.
Nach der einstündigen Besichtigung empfahl Anna uns einen Besuch im Museum in Galera. Dort sind auf drei Etagen interessante Exponate vergangener Zeit zu finden. Ein lohnenswerter Besuch.
Castilléjar
Am letzten Tag in Galera haben wir eine Radtour entlang des Río Galera nach Castilléjar gemacht. 7 km sind entlang des Flusses wunderschön zu fahren. Nur ganz selten begegnete uns ein Anlieger mit seinem Auto. Die verbleibenden 3 km führen über die Landstraße nach Castilléjar.
In einem Café für Motoradbegeisterte gab es einen „Café de máquina descafeinado con leche“ und dann ging es den gleichen Weg wieder zurück.